In den letzten Tagen wurde die gefühlte Osterhasendichte in den Läden noch einmal höher.
Es war kaum ein Durchkommen. Dabei waren die Hasen ursprünglich ein Sinnbild für Fruchtbarkeit, Frühling und das Leben. Ebenso wie die Ostereier. Das Christentum hat diese Symbole einfach in die Rituale um den Tod Jesu und die Auferstehung integriert. Das ewige Leben. Einen Mythos, den nahezu alle Religionen, spirituelle Gemeinschaften und auch schamanische und indigene Gemeinschaften pflegen.
Im Christentum ist einer wiedergekommen. Menschen bezeugten, er ist auferstanden von den Toten.
Der Tod, unausweichlich liegt er vor uns. Das Einzige, das in unserem Leben sicher ist, schieben wir weit von uns. Unser Ego möchte dies nicht wahrhaben. Wie tröstlich sind hier die Unsterblichkeitsangebote der Religionen. Wiedergeburt, Auferstehung, ewiges Leben im Himmel.
Zen ist hier sehr klar. Alles vergeht und doch geht nichts verloren. Eine Aussage, die auch jeder Physiker mühelos unterschreiben kann.
Unser Umgang mit der Sterblichkeit
Aber was hindert uns, den physischen Tod unserer Person, als das, was er ist anzunehmen? Ein Ereignis, das mit hundertprozentiger Wahrscheinlichkeit eintreten wird.
Unser Ego möchte nicht, dass wir sterben. Wir identifizieren uns im Alltag mit dem Ego. Aber sind wir tatsächlich dieses Ego? Ist das Alles? Wenn wir meditieren und nach und nach achtsamer werden, entdecken wir, dass es mehr gibt als Gedanken, Gefühle, Sinneswahrnehmungen. Wir betreten einen inneren grenzenlosen Raum. Dort angekommen, sind wir mit allem verbunden und vollkommen frei. Gedanken und Gefühle tauchen auf, doch wir sind nicht diese Gedanken oder Gefühle. Da ist mehr.
Das Ego, das uns im Alltag, im Leben hilft, verschwindet.
Wir sind nicht unser Ego. Das Ego kann sterben und wir sind immer noch da.
Der Körper stirbt, jeden Augenblick ein bisschen. Alle Zellen sterben, neue Zellen kommen nach. Wir sind keine Minute derselbe Mensch und auf diese Weise schon tausende Male gestorben. Alles vergeht und nichts geht verloren. Solange wir mit dem Ego Blick auf unser Leben blicken, wollen wir dies nicht so gerne wahrhaben.
Wenn wir bewusst diesen inneren Weg gehen, verliert der Tod, der Tod des Körpers, der Tod des Egos seinen Schrecken.
Wer im Leben stirbt, stirbt im Tode nicht, eine vorsokratische Weisheit. Wer im Leben den Tod des Egos erfahren hat, hat keine Angst vor dem Tod. Hat erfahren, das nichts bleibt und nichts verloren geht.
Nur eine Wiedergeburt, Auferstehung, eine Seele, etwas das ein individualistisches Ego sich mit aller Kraft herbeisehnt, damit es nicht verloren geht, braucht es nicht.
Was bleibt? Nenne es Tao, Gott, Essenz, Weisheit jenseits aller Weisheit, kosmisches Bewusstsein, reiner Geist. Nicht fassbar, nicht beschreibbar ohne Form und Grenzen und doch die Basis für alles. Dorthin kehren die Moleküle, die uns ausmachen zurück.
Wir waren, wird sind und wir werden wieder: Sternenstaub.
Die Osterhasen aus Schokolade gehen uns auf diesem Weg voran. Sie werden gegessen, verschwinden, werden Teil von uns und dem ganzen Universum. Auch die Hasenmoleküle sind Teil der Essenz der Ewigkeit.
Guten Appetit und frohe Ostern
Angela
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